Kirche zum Hl. Andreas

Kirche

Geschichte

Der Kern des Kirchengebäudes ist ein romanischer Bau. Nach der Entfernung einer vermutlich rechteckigen, kleinen Apsis wurde in der Regierungszeit des Abtes Andreas von Ossiach (1430-1437) der gotische Chorraum angebaut. Das Gleiche gilt auch für den Turm an der Westfassade. Dabei wurde ein zweiter Zugang zur Kirche geschaffen. Durch die Zeitgleichheit mit dem Bau der St. Leonhardskirche in Tamsweg vermutet man ein Mitwirken des Baumeisters Peter Harperger aus Salzburg.

Der zeitliche und daher auch namentliche Bezug auf den Abt Andreas wird auch durch die Namensgebung für die Kirche und durch das Glasfenster im Chor der Kirche herausgestellt.

Im Jahr 1634 erfolgte der Einbau einer Holzempore, 1667 die Einwölbung des Kirchenschiffs. 1678 wurde im Norden eine Sakristei angebaut und schließlich wurde im Jahr 1682 der Kirchturm erhöht.

Im letzten Jahrhundert erfolgten etliche Renovierungen, 1913 die erste Innenrenovierung, doch wurde diese schnell wieder zunichte gemacht durch den verheerenden Großbrand am 3. Mai 1918, bei dem der Turm und der Dachstuhl des Kirchenschiffes zerstört wurde. Das Gewölbe der Kirche konnte ein Übergreifen auf den Innenraum verhindern und dadurch noch größeren Schaden abwenden. Der Wiederaufbau erfolgter rasch und zügig. 1952/53 wurde die Außenfront hergerichtet, 1976/77 erfuhr die Inneneinrichtung eine großzügige Renovierung, verbunden mit einer Mauerentfeuchtung und einer Neugestaltung der Friedhofsanlage. 1993/94 wurde das Kirchendach mit einer schönen Schindelung erneuert und die Außenfassade nach alten, vorgefundenen Farbmustern gestaltet und saniert.

die Kirche zum Hl. Andreas in St. Andrä

Beschreibung der Kirche

Kommt man vom Dorfplatz auf die Kirche zu, so fällt gleich die schöne, überdachte Eingangstür auf. Es ist ein Rundbogenportal mit einer Holztür und schönen Beschlägen. Die Türe zeigt auf der Außenseite eine zwar verwitterte, aber doch recht eindrucksvolle Darstellung des Hl. Andreas. Ebenfalls an der südlichen Außenwand des Turmes findet man ein Fresko des hl. Christophorus. Die Nachforschungen über Maler, Renovierung usw. gestalten sic schwierig. Franz Martin schreibt in seiner Kunsttopographie des Lungaues "überlebensgroßes Fresko aus dem 16. Jahrhundert." Leider ist dieses Bild in den letzten Jahren sehr verwittert, so dass es kaum noch gerettet werden kann.

Ganz besondere Beachtung verdient das Glasfenster im Chor der Kirche. Ursprünglich war es der Hauptschmuck der Kirche. Durch den Hinweis auf den Abt Andreas von Ossiach wird der Stifter des Fensters bekannt gemacht. Der Bezug auf das Stift Ossiach als Eigentümer von Kirche, Dorf und Grund führte letzlich auf den Namen hin. Ursprünglich als "Abtsdorf" gegründet, wurde er Name des Dorfes etwa im 18./19. Jahrhundert in St. Andrä geändert.

Das Glasfenster zeigt den Heiligen Apostel Andreas mit seinen Attributen Buch und Kreuz. Links vor ihm kniet ein Abt. Im Schriftband darunter findet man die Inschrift: "Apt Andre ze Ossiach". Im Feld darunter ist das Wappen des Stiftes Ossiach zu sehen: im roten Schild ein weißer Schrägbalken, nach rechts ansteigend, mit drei Fischen, nach oben schwimmend. Aus diesem Wappen, dass auch im Siegel des Abtes enthalten ist, ist auch das derzeitige Gemeindewappen von St. Andrä entstanden: Zwei gekreuzte Schrägbalken (Andreaskreuz!) mit den drei Fischen. Nach Meinung der Kunstexperten ist dieses Fenster um 1435 entstanden und wird wegen der Zeitgleichheit und großer stilistischer Überieinstimmung dem Meister von St. Leonhard in Tamsweg, dem Schöpfer des Goldfensters zugeschrieben.

Im 17./18. Jahrhundert wurden dem Zeitgeist folgend neue Altäre errichtet: Zu Anfang des 17. Jahrhunderts die beiden Seitenaltäre und am anfang des 18. Jahrhunderts der Hauptaltar.

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